15. Oktober 2010 08:03 Uhr
Ein Auge zugeklebt, das andere offen: So therapieren Mediziner bei Kindern häufig die sogenannte Amblyopie, die Schwachsichtigkeit. Dabei sieht ein Auge weniger gut als das andere. US-Forscher haben nun ein Sehtraining entwickelt, dass ohne Zukleben funktioniert. Darüber schreiben sie im Fachblatt "Current Biology". Das Gehirn wertet beim Sehen Informationen aus beiden Augen aus, um ein dreidimensionales Bild zu erzeugen. Dabei konkurrieren rechtes und linkes Auge ständig um die Dominanz. Gewinnt ein Auge die Oberhand, hemmt es das andere. Bei Schwachsichtigen gewinnt immer nur das bessere Auge die Oberhand - das andere bleibt gehemmt. Hier setzt das neue Sehtraining an: Der Proband sieht vor seinem schwächeren Auge ganz kurz ein Quadrat aufleuchten. Direkt anschließend erscheinen vor beiden Augen Muster. Das Quadrat soll die Aufmerksamkeit des Sehzentrums auf das schwache Auge lenken, so dass es den Wettbewerb gewinnt. Bei ersten Versuchen nahm laut Forscherteam die Dominanz des stärkeren Auges nach den Trainings bereits deutlich ab.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)