11. Oktober 2010 13:29 Uhr
Schneckenhäuser sind normalerweise dazu da, die Weichtiere vor äußeren Einflüssen zu schützen. Nicht alle Schnecken bilden aber solche Schalen. Ob die Tiere ein Schneckenhaus tragen oder Nacktschnecken werden, entscheidet sich in nur ein bis zwei Tagen ihrer Embryonalentwicklung. Forscher der Universität Tübingen konnten diese Entwicklung in Experimenten nun beeinflussen. Durch eine Platingabe während der entscheidenden Phase gelang es den Wissenschaftlern, künstliche Nacktschnecken zu erzeugen. Statt einer äußeren Bedeckung bildeten die Tiere ein schalenbildendes Gewebe im Inneren des Körpers. Die Forscher wollen die künstlich modifizierten Schnecken nun als entwicklungsbiologisches Modell für die Evolution innerer Schalen bei Weichtieren nutzen. Solche kommen nämlich auch bei normalen Nacktschnecken und Tintenfischen vor.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)