23. Juli 2010 09:25 Uhr
Wer arm ist, muss früher sterben. Dies bewahrheitet sich in Großbritannien derzeit stärker als in den wirtschaftlich schweren Zeiten der 20er und 30er Jahre. Das berichtet das "British Medical Journal" unter Berufung auf eine Untersuchung. Demnach gab es in den vergangenen 90 Jahren deutliche Unterschiede in der Lebenserwartung bei Arm und Reich. Forscher der Universitäten Sheffield und Bristol fanden heraus: Diese Kluft war zwar in der Zeit der so genannten "Großen Depression" sehr groß und hat sich zwischen den 1940er und den 1970er Jahren verringert. Besonders in den vergangenen 20 Jahren hat sie sich dann aber wieder ausgeweitet. Die Forscher verglichen unter anderem die Todesfälle unter 65 Jahren in der reichsten Bevölkerungsgruppe im Vergleich zur ärmsten. Demnach starben im Verhältnis immer mehr arme als reiche Menschen noch vor ihrem 65. Geburtstag. Anfang des 21. Jahrhunderts war die Quote nach Angaben der Forscher aber noch deutlich höher als in den 20er Jahren.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)