19. Juli 2010 13:22 Uhr
Der Politikerberuf ist heute so etwas wie ein Lebensabschnittspartner. Das meint der Historiker Paul Nolte von der Freien Universität Berlin. Bei DRadio Wissen sagte er anlässlich des Rücktritts von Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole von Beust, der Beruf des Politikers habe sich mit der Zeit verändert. Das Leben werde mittlerweile von vielen als Projekt verstanden, in dem viele Dinge hintereinander kämen - erst die Politik und dann in die Wirtschaft. Nolte macht aber noch einen weiteren Grund aus, warum Politiker heute eher aussteigen als früher: So sei der Beruf härter geworden, es gebe weniger Möglichkeiten sich ins Private zurückzuziehen und dementsprechend steige die Sehnsucht danach. Dass die Demokratie unter dieser neuen Entwicklung leidet, kann sich Nolte nicht vorstellen. Für ihn werde der Politikerberuf dadurch sogar sympathischer und menschlich nachvollziehbarer.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)