16. Juli 2010 06:25 Uhr
Das Zentrum der britischen Kultur liegt in Nordirland. Zumindest im Jahr 2013. Dann wird Londonderry die erste britische Kulturhauptstadt und könnte Gastgeber für so hochklassige Ereignisse wie die Verleihung der Brit Awards für Musik und des Turner-Preises für moderne Kunst sein. Das britische Kulturministerium will mit der Kür der britischen Kulturhauptstadt den Erfolg wiederholen, den Liverpool vor zwei Jahren als europäische Kulturhauptstadt hatte. Londonderry setzte sich einstimmig gegen die anderen Finalisten Sheffield, Birmingham und Norwich durch. Die mit rund 100.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Nordirlands wird von den Katholiken aus Protest gegen die britische Herrschaft nur Derry genannt. Denn die Stadt war 1972 Schauplatz des "Bloody Sunday", des Blutsonntags: Am 30. Januar 1972 erschossen britische Fallschirmjäger 13 Menschen, die für Bürgerrechte und gegen die Politik der britischen Regierung demonstrierten. Die Opfer waren offenbar unbewaffnet. Erst vor einem Monat bat der britische Premierminister David Cameron im Namen der Regierung um Verzeihung.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)