13. Juli 2010 07:58 Uhr
Größe mit Größe zu bekämpfen führt im Städtebau nicht zum Ziel. Das schreibt der Architekt und Stadtplaner Robert Kaltenbrunner in der "Frankfurter Rundschau". Er diagnostiziert in vielen Städte einen "Expansionswahn". Dieser manifestiere sich gerne in großen Bauten. Doch dieser Trend, international "Bigness" genannt, sei für wachsende Bevölkerungen nicht die ultimative städtebauliche Lösung. Große architektonische Gebilde seien allenfalls ein Baustein in der Städteplanung. Sie könnten schnell isoliert wirken, wenn sie nicht im Rahmen der gesamten Infrastruktur geplant würden. Kaltenbrunner weist in seinem Artikel auch noch auf die veränderte Wahrnehmung von Architektur hin. Früher seien die Gebäude bedeutend gestaltet worden, die öffentlich waren: Das Rathaus, die Kirche, der Bahnhof oder das Stadttheater. Eine solche Hierarchie vermittelte laut Kaltenbrunner eine Orientierung. Das sei heute, in Zeiten in denen oft große Konzerne die größten Gebäude beziehen, nicht mehr so.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)