12. Juli 2010 13:21 Uhr

Auswirkungen der neuen Verfassung in Bolivien untersucht

Seit dem vergangenen Jahr hat Bolivien eine neue Verfassung - sie gilt als Paradebeispiel für einen neuen "Anden-Konstitutionalismus". Das Giga-Institut für globale und regionale Studien hat untersucht, wie sich die Veränderungen auf die Demokratie in dem südamerikanischen Land auswirken. Der bolivianische Präsident Evo Morales will vor allem die Rechte der Indigenen stärken. Außerdem soll die Bevölkerung stärker an der Gesetzgebung beteiligt werden. Die Autorin der Studie sieht jedoch Faktoren, die das scheinbare Plus an Demokratie einschränken: So gebe es Tendenzen zu mehr Machtkonzentration bei der Exekutive, außerdem versuche die Regierungspartei, zivilgesellschaftliche Gruppen zu vereinnahmen. In der neuen Verfassung finden sich auch Elemente indigener politischer Systeme zur Selbstregierung, doch die hätten teils einen autoritären Charakter.

Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)