12. Juli 2010 11:52 Uhr
Die Genossen in Moskau wurden von der DDR ermahnt, sich nicht zu eng mit Westdeutschland einzulassen. Diese These vertritt Siegfried Suckut in einem Aufsatz, der heute in den "Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte" veröffentlicht wird. Gegenstand seiner Aktenrecherche war der Zeitraum 1969/70 - damals begann die Bundesregierung unter Willy Brandt ihre Annäherung an den Ostblock. Man verhandelte mit der Sowjetunion zum Beispiel über ein sogenanntes Gewaltverzichtabkommen. Suckut schreibt, diese Kontakte seien von der Regierung der DDR als schädlich eingestuft worden. Die Stasi habe Mahnungen an die Moskauer Genossen geschickt, sich nicht vom Westen täuschen zu lassen. Stasi-Chef Erich Mielke sei dabei selbstbewusst, zuweilen auch schulmeisterlich, aufgetreten. Die Ost-Berliner Einlassungen haben den Bündnispartner offenkundig nicht allzu sehr beeindruckt: UdSSR und Bundesrepublik unterschrieben das Gewaltverzichtabkommen im Jahr 1970.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)