7. Juli 2010 09:54 Uhr
Antidepressiva sollen kranken Menschen helfen - können die Umwelt aber ungeahnt belasten. Das haben Wissenschaftler der britischen University of Portsmouth herausgefunden. Denn über das Abwasser gelangen eingenommene und wieder ausgeschiedene Antidepressiva auch in Flüsse. Jetzt untersuchten die Forscher in einem Aquarium, wie eine geringe Konzentration des Antidepressivums Fluoxetin auf kleine Flohkrebse wirkt. Ergebnis: Die kleinen Tierchen verhielten sich geradezu selbstmörderisch. Sie schwammen verstärkt in obere Wassergefilde und auf Lichtquellen zu. In realen Gewässern könnten sie dort von ihren Fressfeinden besser gesehen werden und wären eine leichte Beute. Die Forscher sprachen von "besorgniserregenden" Resultaten. Krebse spielten eine wichtige Rolle in der Nahrungskette. Wenn sich ihr natürlichen Verhalten verändere, könne das die Balance des Ökosystems verschieben.
Quelle: DRadio Wissen Lizenz: Creative Commons Licence: Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, keine Bearbeitung (BY-NC-CD)